„Den Kindern etwas zutrauen” [Dreingau-Zeitung]

Seit knapp einem halben Jahr läuft nun der Unterricht an der neuen Teamschule Drensteinfurt. Grund genug für Schulleiterin Ulrike Rupieper, den Mitgliedern des Schulausschusses am Donnerstag von den ersten Erfolgen zu berichten.

Rupieper erzählte von den verschiedenen Unterrichtsformen, in denen die Fünftklässler oft dazu angehalten sind, selbstständig undeigenverantwortlich zu arbeiten. „Und wir haben gemerkt: Man kann den Kindern einiges zutrauen, sie haben schnell gelernt, sich selbst einzuschätzen“, so Rupieper.

Etwa in den SegeL-Stunden (steht für: Selbstgesteuertes Lernen) könnten die Schüler Aufgaben mit drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen wählen. „Viele trauen sich an die Experten-Aufgaben heran – und schaffen diese dann auch“, so die Lehrerin stolz. Auch die Klassenarbeiten hätten diese unterschiedlichen Anforderungsstufen und könnten zudem während einer Zeitspanne von zwei Wochen geschrieben werden. „Denn wer noch etwas mehr Zeit zum Lernen braucht, dem möchten wir auch gerecht werden“, so Rupieper.

Alle beim Sprechtag

Beim ersten Eltern-Sprechtag der Teamschule seien ausnahmslos alle Familien anwesend gewesen – ein gutes Zeichen, wie sie findet. In diesen Gesprächen würden auch die Lernentwicklungsberichte besprochen, die es zu den normalen Zensuren dazu gibt. „So lassen sich die Noten viel besser deuten. Denn nicht nur fachliche, auch soziale und methodische Kenntnisse spielen heute eine wichtige Rolle.“

Bürgermeister Paul Berlage war erfreut über diesen Bericht, mahnte jedoch an, bei aller Euphorie Haupt- und Realschule nicht zu vernachlässigen. „Wir dürfen niemanden das Gefühl geben, eine ‚Restschule‘ zu sein.“ Er stelle gerade bei den Eltern wachsenden Unmut fest.

Überlegt werde derzeit, welche Räume für den neuen Teamschul-Jahrgang 2013 umgebaut werden müssen. Das Hauptschulgebäude weise gerade im inklusiven Bereich Mängel auf: „Es gibt viele Treppen und keinen Aufzug.“ Auch über eine energetische Sanierung des Hauses wird nachgedacht. Deshalb würden die neuen Schüler wahrscheinlich wieder im Gebäude der Realschule untergebracht.

Quelle: Dreingau-Zeitung, 08. Dezember 2012