Kooperationspartner für die Teamschule
Westfälische Nachrichten Mi., 10.02.2016
Für beide Partner ist es eine Win-Win-Situation. Die Unternehmensgruppe Aschendorff unterstützt die Schüler der Drensteinfurter Teamschule künftig bei der Berufsorientierung. Auf der anderen Seite hat das Münsteraner Medienhaus die Möglichkeit, sich kompetenten Fachkräftenachwuchs zu sichern. Am Mittwoch wurde in der Teamschule ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Zusammenarbeit ist eingebunden in das Projekt „Partnerschaft Schule – betrieb“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen.
„Ich bin sehr froh, dass die Kooperation jetzt startet. Wir haben nun einen achten Jahrgang. Da wird die Berufsorientierung sehr konkret“, freute sich Schulleiterin Ulrike Rupieper, nachdem sie den Vertrag gemeinsam mit Aschendorff-Ausbildungsleiter Guido Brinkmann unterschrieben hatte. Sie berichtete, dass die Schule zudem mit den bisherigen Kooperationspartnern von Haupt- und Realschule – Veka, Goroncy, Heckmann, Krautkrämer und Malteserstift – zusammenarbeiten werde.
„Ziel ist, Schülern die Arbeitswelt so zu zeigen, wie sie ist – mit ihren Möglichkeiten und auch ihren Anforderungen“, erklärte IHK-Projektmitarbeiterin Inna Gabler. Viele Jugendliche hätten nur ungenaue Vorstellungen von den Karrierechancen im dualen Ausbildungssystem und setzten deshalb vorschnell ihre Schulkarriere fort, obwohl ihnen eine Berufsausbildung ausgezeichnete Aussichten böte.
Die Partnerschaft beinhaltet, dass die Auszubildenden des Hauses Aschendorff die Teamschüler in ihren Klassenzimmern besuchen, um ihnen die betriebliche Ausbildung vorzustellen. Aschendorff-Mitarbeiter nehmen am Unterricht teil, um von ihrem Alltag im Betrieb zu berichten. Schüler und Lehrer lernen bei einer Betriebsbesichtigung die Arbeits- und Produktionsvorgänge des Unternehmens kennen. Bei einem Bewerbungstraining analysieren Unternehmensvertreter die Bewerbungsunterlagen der Jugendlichen und proben mit ihnen den Ablauf eines Vorstellungsgesprächs.
Mit dem Projekt will die Industrie- und Handelskammer die Unternehmen auch bei der Sicherung des Fachkräftenachwuchses unterstützen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das persönliche Kennenlernen. Die Schüler erkennen ihre Interessen, und das Unternehmen findet Talente, die es zu fördern lohnt, auch wenn das Zeugnis auf den ersten Blick etwas anderes sagt“, erläuterte Gabler.
Angesichts immer weiter sinkender Schulabgängerzahlen betonte Guido Brinkmann: „Als größtes lokales Medienunternehmen ist für uns selbstverständlich, frühzeitig motivierte Jugendliche aus der Region anzusprechen und an das Unternehmen heranzuführen. Junge Talente zu entdecken und zu fördern, gehört zu unserem verantwortungsvollen und nachhaltigen Ausbildungskonzept.“ Nur so könne ein Betrieb wie Aschendorff wettbewerbsfähig bleiben.
Von Stefan Flockert