Frau Rupieper verabschiedete sich in den Ruhestand

Zu den Sommerferien, zum Ende des vergangenen Schuljahres 2016/17, ging Frau Rupieper in den Ruhestand.

Seit Sommer 2012 kümmerte sich Ulrike Rupieper um die Belange der Teamschule und baute als Schulleiterin die Teamschule mit auf. Zu den Sommerferien, zum Ende des vergangenen Schuljahres 2016/17, hieß es jedoch „Abschied nehmen“: Frau Rupieper ging in den Ruhestand.
Der Westfälische Anzeiger berichtet in seiner Ausgabe vom 15. Juli 2017:

Drensteinfurt – Wenn nach den Sommerferien der Unterricht wieder losgeht, ist die Teamschule erstmals komplett. Es gibt dann sechs Jahrgänge, ein vollständiges Kollegium mit Schulleitung und ein gut ausgearbeitetes Schulkonzept. Ulrike Rupieper, die Frau, die das alles von Grund auf mit aufgebaut hat, wird nicht mehr dabei sein.

Nach fünf Jahren Teamschule und kurz vor 40-jähriger Lehrertätigkeit ist die scheidende Rektorin in den Ruhestand gegangen und blickt zum Abschied noch einmal zurück auf die teils schwierigen Anfänge der Sekundarschule, die längst nicht von allen Drensteinfurtern gewollt war.

„Auf dem Höhepunkt sagen, ,jetzt ist es gut’ – die Entscheidung habe ich lange überlegt und nicht bereut“, sagt Rupieper. Zwar tue der Abschied weh, „aber ich merke, dass ich an meine Grenzen gelange“. Der Aufbau der Schule habe sie gefordert und ihr gleichermaßen Freude bereitet. Das Alter fordere aber seinen Preis: „Ich bin noch immer gleich leistungsfähig, aber brauche länger, um mich zu erholen.“ Natürlich hätte sie gerne einen kompletten Jahrgang zum Abschluss gebracht, aber niemandem wäre geholfen, wenn sie mitten im Schuljahr vielleicht krank geworden wäre. „Ich habe meine Nachfolger ein ganzes Jahr gut eingearbeitet“, sagt die 63-Jährige Padagogin zufrieden.

Lehrerin zu sein ist für Ulrike Rupieper weniger Beruf als Berufung. „Das wusste ich schon in der Grundschule“, gibt sie lächelnd zu. In Essen studierte sie Lehramt mit der Fächerkombination Englisch und Religion. Es folgte das Referendariat in Gelsenkirchen an einer Hauptschule. Dann arbeitete sie als Lehrerin an verschiedenen Hauptschulen in Gelsenkirchen, bis sie dort die Schulleitung zunächst für ein Jahr kommissarisch übernahm.

Während dieser Zeit arbeitete sie parallel in verschiedenen Gremien. Unter anderem besichtigte sie unterschiedliche Schulen im Rahmen der Genehmigung individueller Förderung von Jugendlichen. „Dort habe ich viele Einblicke bekommen“, verrät Rupieper. Darpber hinaus beriet sie am Landesinstitut Soest Schulen zum Thema „Ganztagsschule“. Mit dem Thema individueller Schulunterricht beschäftigt sie sich schon lange, auch als Beraterin an Schulen.

Nach erfolgreicher Prüfung arbeitete sie von April bis Sommer 2012 gleichzeitig in Gelsenkirchen und zwecks Vorbereitung, wie zum Beispiel neue Lehrer einstellen, auch in Stewwert. Mit viel Freude und Enthusiasmus trat sie ihre Stelle an und sagt bis heute: „Es war eine gute Entscheidung.“

In den ersten Jahren war es schwierig, gibt sie zu. „Es gab Strömungen, die die Stimmung schlecht machten“, erinnert sie sich. „Wir waren die Schule, die Haupt- und Realschule verdrängt hat, so hieß es.“ Dabei sei die Beziehung zwischen den verschiedenen Kollegien und Schulleitern immer gut gewesen. Intern habe es keine Konkurrenz gegeben, und die Teamschule habe von beiden Schulen profitiert. Die Streitschlichter kamen von der Realschule, die Sanitäter von der Hautschule, es gab gemeinsame Freundschaften, Kollegen halfen im Notfall gegenseitig aus und jetzt übernimmt die Teamschule das Berufsorientierungskonzept von Real- und Hauptschule. „Es war intern nie wie außen dargestellt“, versichert Rupieper.

Die Frage, ob Schüler heute schwieriger seien als früher, verneint sie. „Nicht schwieriger, sondern anders“, teilt sie mit. Schüler bräuchten heute mehr Zuwendung und viele Elternhäuser Hilfestellungen. Damals wie heute benötigten Schüler Lehrer, die sie ernst nehmen, dabei aber authentisch sind. „Beziehungsarbeit ist wichtig, sonst kann man gar nicht unterrichten“, erklärt die scheidende Schulleiterin.

Wenn Ulrike Rupieper jetzt in den Ruhestand geht, wird sie nach einer kurzen Phase des Erholens aktiv die freie Zeit nutzen. „Viele Freundschaften mussten in den letzten Jahren zurückstecken, die werde ich vermehrt pflegen“, sagt sie. Auf ihrer To-do-Liste steht auch Reisen und ein Instrument lernen. „Ich werde Musikunterricht nehmen, ich möchte Harfe lernen“, verrät sie. Außerdem in nordische Länder reisen, vielleicht auch nach Australien und Neuseeland mit alternativen Reisegruppen und: „Ich singe weiter im Chor Chiaroscuro in Münster“, versichert sie.

Ihre Wünsche für die Teamschule? „Jetzt wünsche ich mir noch, dass Eltern mehr als bisher auch leistungsstarke Kinder bei uns anmelden“. Das Konzept der Teamschule fördere schwache Kinder aber ebenso auch Kinder mit guten Zensuren. Es hole die Kinder genau dort ab wo sie stehen, das sei der Vorteil des individuellen Lernens. Dann fügt die künftige Pensionärin hinzu: „Der gute Erfolg gibt uns recht.“

Der Artikel lässt sich unter folgender Internatadresse online lesen:
https://www.wa.de/lokales/drensteinfurt/ulrike-rupieper-langjaehrige-schulleiterin-teamschule-drensteinfurt-freut-sich-ruhestand-8487211.html

Ein weiterer Beitrag des Westfälischen Anzeigers, vorab erschienen am 24. Juni 2017, lässt sich hier einsehen:
WA vom 24. Juni 2017