Jetzt kann es richtig losgehen: Mit Freude und Spannung nahmen die Kinder der neuen Ipad-Klasse ihre Ipad-Computer entgegen. Die Klasse 5a um Klassenlehrerinnen Frau Hampf und Frau Guthardt ist eine der beiden Ipad-Klassen an der Teamschule (Weitere Informationen zum Thema gibt es hier.) Auch die Presse begleitete die feierliche Übergabe. Die Westfälischen Nachrichten berichten in ihrer Ausgabe vom 7. November 2017:
Zweite „Ipad-Klasse“ gestartet
„Bescherung“ mit Lerneffekt
Da steht die Kiste: Mit Begeisterung nahmen die Fünftklässler ihre Ipads aus den Händen von Christoph Frommann (li:) in Empfang. Eine erste Einweisung gab Detlev Aistermann, didaktischer Leiter der Teamschule (oben). Foto: Dietmar Jeschke
Die Spannung war groß: Wenige Wochen nach ihrem Start an der Teamschule erhielt die zweite „Ipad-Klasse“ nun ihre Tablet-Computer. Die Nachfrage war in diesem Jahr so groß, dass nicht alle Interessenten berücksichtigt werden konnten. Die Schule hat daher nun einen weiteren „Tablet-Koffer“ bestellt, der stundenweise genutzt werden soll.
Eine Tafel Schokolade hat 24 Stückchen. Und wie viele Stücke zählen dann drei Achtel der gesamten Tafel? Ein plastisches Beispiel, auf das auch Mathematiklehrer Detlev Aistermann gerne zurückgreift, wenn es darum geht, Fünftklässler mit der Bruchrechnung vertraut zu machen. Ein Beispiel, das – nicht nur der Schokolade wegen – nach wie vor ankommt. Aber was ist, wenn das Prinzip nach der „süßen“ Rechenaufgabe dennoch nicht so ganz sitzt? Dann wird es noch einmal aufgearbeitet – und zwar digital. „Wir machen von der Übung Fotos, drehen einen Film und fertigen daraus eine zweiminütige, interessant gestylte Präsentation“, erklärt der didaktische Leiter der Teamschule. „Und die prägt sich ein.“
Nur eines von vielen Beispielen, wie die Teamschule seit dem vergangenen Jahr das Ipad nutzt, um es in ganz unterschiedliche Unterrichtssituationen einzubinden. „Jeden Tag, aber nicht jede Stunde“, betont Aistermann, dass das Tablet den normalen Unterricht nicht gänzlich außer Kraft setzt. „Die digitale Technik darf nicht dazu führen, dass der Mensch keine Handschrift mehr beherrscht“, sagt der Pädagoge. Gleichwohl sollte die Computertechnik den Schulalltag ergänzen – und zwar ganz im Sinne der Teamschule. Denn angesichts der vernetzten Struktur ist auch für die zweite fünfte Klasse, die an dem Tablet-Projekt teilnimmt, Kommunikation und Zusammenarbeit bei den unterschiedlichen digitalen Aufgabenstellungen angesagt.
Damit diese Zusammenarbeit funktioniert, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur, die Aistermann den Schülern gemeinsam mit den „Netzwerkarchitekten“ Harry Döpke und Daniel Wiese von der Firma Bense vorstellte. Kern des Klassennetzes bildet demnach ein eigener Server, auf dem alle Fäden zusammenlaufen. Und auf dem die Lehrer etwa Übungsaufgaben speichern können, die die Schüler anschließend abrufen und die sie nach der Bearbeitung auch wieder dort sichern können. Dafür, dass die Ergebnisse gemeinsam begutachtet und ausgewertet werden können, wurde die Klasse zudem mit einem „Ultra-Nahdistanz-Beamer“ ausgerüstet.
Eine Ausstattung, die natürlich ihren Preis hat. Etwa die Hälfte davon trägt die Stadt als Schulträger. Sie stellt Server, Beamer und Internet zur Verfügung. Die nagelneuen Ipads, die die Schüler in dieser Woche aus den Händen von Christoph Frommann vom „Mobilen IT-Service“ in Empfang nehmen durften, zahlen die Eltern. Das angesichts des doch recht stolzen Preises aber nicht einmalig, sondern drei Jahre lang mit jeweils knapp 20 Euro pro Monat. „Inklusive Versicherung gegen so gut wie alles“, betont Frommann.
Ferner gehört zum Klassensatz ein Ersatzgerät, falls es einmal zu einem Ausfall kommen sollte. „Das ist bislang aber nur ein einziges Mal passiert“, erzählt Detlev Aistermann. „Die Schüler wissen: Es ist ihr Gerät. Und deshalb passen sie gut darauf auf.“ Überhaupt: Die Fünftklässler dürfen ihre Tablets natürlich auch mit nach Hause nehmen. „Das finden wir gut. Denn dann gibt es keine Medienbrüche“, so der Pädagoge weiter.
Das Interesse an der zweiten „Ipad-Klasse“ war übrigens überaus rege. Gut jede zweite Familie der neu angemeldeten Fünftklässler hatte sich für das digitale Zusatzangebot entschieden. Das bedeutete angesichts der vorgegebenen Klassengröße jedoch, dass einige Interessenten nicht zum Zuge kamen. Um aber auch diesen Schülern einige Vorteile der digitalen Technik zu ermöglichen, sollen sie künftig zumindest Stundenweise mit Hilfe von Tablets unterrichtet werden. Dazu hat die Schule einen „Ipad-Koffer“ mit 16 Geräten bestellt, die je nach Bedarf ausgegeben werden sollen.
geschrieben von Dietmar Jeschke
Der Artikel lässt sich auf der Internetseite der Westfälischen Nachrichten hier abrufen.