Den eigenen Gedanken Zeit und Raum geben: Zwischenstation

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf viele Lebensbereiche und manchmal fällt die Konzentration auf den Schulabschluss schwer. Schulseelsorgerin Frau Wieland-Schneider lädt Schülerinnen und Schüler dazu ein, im geschützten Rahmen über die eigenen Gedanken, Ängste, Sorgen und Fragen zu sprechen.

Liebe Schülerin, lieber Schüler der Jahrgangsstufe 10,

wenn dein Computer abstürzt, startest du ihn neu und machst – in der Regel – da weiter, wo du aufgehört hast. Funktioniert das auch bei deinem Neustart in der Schule? Bei mir klappt das jedenfalls nicht. Die schwere Krise ist immer noch da, auch wenn wir versuchen, sie aus dem Kopf zu verbannen. Sie hat Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche im Leben jedes Menschen, mehr oder weniger, bewusst oder unbewusst.

Du bereitest dich jetzt in der Schule auf deinen Schulabschluss vor. Das ist gut und sinnvoll. Doch die Lernumgebung hat sich stark verändert (besondere Hygienemaßnahmen, ausnahmslos Einzeltische, keine Pausen wie gewohnt, …). Während du dich auf Deutsch, Mathematik oder Englisch konzentrierst, schweifen deine Gedanken vielleicht immer wieder ab und beschäftigen sich mit der CoronaKrise, und Erinnerungen, Fragen, Erfahrungen tauchen auf. Es gelingt dir dadurch möglicherweise nur schwer, dich mit den vor dir liegenden Aufgaben intensiv zu beschäftigen. Diese Gedanken zu streichen, wäre Quatsch.

Ich lade dich ein, eine Zwischenstation einzulegen und mein Gesprächsangebot anzunehmen. Gib dem, was dich beschäftigt und dich nachdenklich macht, auch Zeit und Raum. Dann fällt es dir leichter, dich anschließend wieder auf D, M und E zu konzentrieren.

Nähere Informationen zu Zeit und Ort erhältst du in der Schule.

Ich freue mich auf ein Treffen mit dir an der Zwischenstation!

Ch. Wieland-Schneider

Hier gibt es den Brief auch als Download.