Ida Lück (7b) aus Walstedde kennt die Arbeit des Berufskraftfahrers aus Erzählungen. Schließlich hat ihr Vater Martin Lück diesen Beruf gelernt und arbeitet seit einigen Jahren bei der Holzhandelsgesellschaft Bero in Drensteinfurt. Doch etwas hören ist etwas anderes als es selbst zu erleben. Am Girls‘ und Boys‘ Day durfte sie ihren Vater einen ganzen Arbeitstag begleiten.
Der begann für die Teamschülerin schon sehr früh. Pünktlich um 5.20 Uhr ging die erste Fahrt mit dem bereits beladenen Lkw nach Dortmund. „Ich war schon sehr müde“, gab Ida ehrlich zu. Eine Stunde später wurde die erste Ladung ausgeliefert. Für die Betriebe war es nicht ungewöhnlich, dass eine Zwölfjährige dabei war. „Viele kennen den Girls‘ Day“, sagte Martin Lück.
Elf Stationen im Ruhrgebiet steuerte das Vater-Tochter-Gespann an, um Waren in Dortmund, Witten und Bochum abzuliefern. Ida war dabei, half mit und fand die Arbeit richtig gut. So gut, dass sie sich vorstellen könnte, später einmal als Berufskraftfahrerin zu arbeiten.
Mädchen und Frauen sind in der Branche tatsächlich noch nicht so stark vertreten. Aktuell sind alle Kraftfahrer bei Bero männlich. „Wir hatten aber schon mal zwei Berufskraftfahrerinnen“, sagt Martin Lück. Mittlerweile steige die Zahl der Frauen in diesem Beruf auch – vor allem aufgrund der immer besseren technischen Hilfsmittel. „Heute kann jeder auch schwere Lasten ausliefern“, berichtet Martin Lück, der früher 13 Jahre als Fernfahrer unterwegs war. Eine ganze Woche habe er damals im Lkw gelebt, dort auch geschlafen. Tagsüber sei er auf der Straße gewesen – ein Leben, das ihm gefallen hat, das aber für Ida, so versichert sie, keine Option sei.
Nächstes Praktikum in der Kita der Mutter
Ida Lück möchte noch andere Berufe kennenlernen. „Mein Praktikum in der achten Klasse mache ich dann bei Mama, die arbeitet im Kindergarten“, verrät sie lächelnd ihre Pläne.
Text und Bild von M. Wiesrecker (WA, Link)